Mit den Bohnen vom Trinitario werden einige überragende Schokoladen produziert. Er ist ein talentiertes Kind, das die positiven Charaktereigenschaften seiner beiden Eltern vereint. Vom Criollo hat er das komplexe Aroma geerbt und vom Forastero das Rückgrat und die Ergiebigkeit. Ist das also die ideale Bohne, die Wiederstandsfähigkeit und Aroma vereint?

Eine Schöpfung der Mönche

Seinen Namen verdankt der Trinitario der Insel Trinidad, die in der südlichen Karibik vor der Küste Venezuelas liegt. 1525 gründeten spanische Mönche dort eine Mission und führten Kakaobäume ein. Vermutlich Criollo aus Mexico. Riesige Plantagen wurden angelegt und der Handel florierte.
1727 wurde die Insel von einer – so die Überlieferung – Katastrophe heimgesucht. Bis heute weiß man nicht genau, was damals geschah: Ein Orkan? Eine Seuche? Oder war der Boden einfach so ausgelaugt, dass die Bäume eingingen? Die Kakao-Plantagen waren jedenfalls am Ende.

Erst dreissig Jahre später kehrten die Mönche zurück und bauten die aufgegebene Mission wieder auf. Nun bepflanzten sie die Lücken in den alten Criollo-Plantagen mit wiederstandsfähigen Forastero-Setzlingen. Die alten und neuen Pflanzen kreuzten sich. Die Mönche beobachteten die neu entstandenen Hybriden genau und züchteten aus den besten Exemplaren schließlich den Trinitario.

Aromatisch und wiederstandsfähig

Trinitario ist innerhalb der 20-20-Zone rund um den Äquator verbreitet. Und überall hinterlassen Klima und Boden – die verschiedenen Terroirs – andere Merkmale im Aroma. Eine allgemeine geschmackliche Beschreibung ist deshalb fast unmöglich. Trinitario kann ein unglaublich komplexes Aroma erreichen. Nehmen Sie ein Aromarad und Trinitario-Schokoladen aus allen Anbaugebieten äquatorweit – am Ende werden Sie jedes Aroma einmal gefunden haben. Es wird in den hellrosa Bohnen genau wie beim Criollo nicht durch bittere Polyphenole überdeckt. Wenn die Verarbeitung stimmt, dann ist Schokolade aus der Kakaosorte Trinitario immer hervorragend.

Der Sprung in die ganze Welt

Die Verbreitung einmal rund um die Erde verdankt Trinitario den Genen des Forastero. Er ist robust und unempfindlich wie sein Vater. So kann er sich – in Grenzen – an Klima und Bodenverhältnisse anpassen, wo ein reinrassiger Criollo einginge.

Trinitario ist natürlich in der Karibik, beispielsweise in Venezuela, Kuba oder Tobago, zu finden. Hier wird er als Edelkakao eingestuft. Kamerun baut ebenfalls Trinitario an, allerdings erreicht er hier nur Konsum-Qualität. Insgesamt trägt die Sorte ungefähr 15 – 20 Prozent zur weltweiten Kakao-Ernte bei. Einzelne regionale Namen haben es zu besonderem Ruhm gebracht:

Carenero Superior (Venezuela)
Ein Anbaugebiet östlich von Characas. Hier hat der Trinitario ein Aroma von Früchten, Blumen, Gewürzen, Nüssen und Tabak. Die Produzenten: Chocolates El-Rey, Domori, Rózsavölgyi Csokoládé, Idilio Origins.

Rio Caribe (Venezuela)
Direkt an der Küste. Die Produzenten: Chocolates El-Rey

Carúpano (Venezuela)
Carupano ist der historische Name von Kakao aus dem östlichen Teil von Venezuela. Hier zeigt das Aroma Noten von Nüssen, schwarzem Pfeffer, Vanille und Wald. Christoph Kolumbus hat während seiner dritten Reise hier zum ersten und einzigen Mal amerikanisches Festland betreten.

Gran Cuova (Trinidad)
Ist ein Teil der Montserrat Berge. Hier entsteht eine exklusive Single-Estate Jahrgangsschokolade. Das Aroma: Kampfer oder Minze, Gewürze. Der Produzent: Valrhona

Sambirano (Madagaskar)
Liegt im Norden der Insel. Sambirano’s unique combination of tree genetics, climate, and terroir make for chocolate that is both warm and acidic, with lush cherry flavors that spend themselves like dark lucre in a fruit market of citrus. In der Nähe befinden sich Plantage wie Ambolikapiky (Åkesson’s) und Nosy Be Island (Coppeneur Chocolate). Viele Produzenten beziehen von hier ihre Bohnen: Willie’s Cacao, Patric Chocolate, Domori, Dick Taylor, Madécasse, Amano.

Domori baut diesen Kakao auf der Plantage Hacienda San José an. Sie besteht seit 1840. Carupano ist der historische Name von Kakao aus dem östlichen Teil von Venezuela. Es zeigt aromatische Noten von Nüssen, schwarzem Pfeffer, Wäldern und Vanille. Es hat eine geringe Säure, eine schöne Glätte und einen sehr langen Abgang.

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