Die Mast Brothers scheinen nicht aus dieser Zeit zu sein. Voluminöse Bärte, lange Arbeiter-Schürzen und dann diese Fabrik – gestapelte Jute-Säcke, altertümliche Maschinen und überall stehen Schachteln mit wunderschönen Tafeln Schokolade darin. Sind die Mast Brothers nur clever im Personal Branding oder machen sie auch eine gute Schokolade?
Der Anfang am Küchentisch
Die Mast-Brüder wuchsen in Iowa auf. Rick, der ältere, absolvierte das Institute for Culinary Education, arbeitete als Koch für einige Restaurants und lernte auch kurz bei einem dieser Konditoren, die nie auf dieser Website gefeatured würden, nämlich bei „Mr Chocolate“ Jacques Torres. Michael wollte ursprünglich Independent Filme machen und landete in der Buchhaltung einer Filmproduktion.
Die ersten Experimente mit Schokolade aus den Kakao-Bohnen entstanden am Küchentisch von Rick. Er war fasziniert von der Bean-to-Bar-Produktion und seine Freunde rissen ihm die Tafeln förmlich aus der Hand. Deshalb entschloß er sich eine Schokoladenmarke zu kreiieren, die seine Freunde lieben würden. Keine künstlichen Zutaten. Kein Kitsch. Pure Schokolade. Als er seinem Bruder von dieser Idee berichtete, war der sofort begeistert. Eine großartige Idee war geboren und der Ort um sie zu realisieren war ideal: Brooklyn, New York.
Der spezielle Unternehmergeist von Brooklyn
In Brooklyn haben sich viele kleine Unternehmen niedergelassen, die irgendetwas handwerklich produzieren. Bio ist in. „Local“ ist in. Und hier sind auch die Käufer, die diese Dinge schätzen. Brooklyn ist ein Stadtteil wie ein großer Markt und ein Ort voller Inspirationen.
Die Produkte der Mast Brothers, die in Williamsburg eine alte Lagerhalle zu ihrem Flagshipstore gemacht haben, gehören genau in diese Umgebung. Style ohne Substanz hat hier keine Chance. Die Produkte sind durchdacht und ehrlich. Die Mast Brothers machen es sich nicht einfach und sie sind bestimmt nicht auf schnellen Profit aus.
Die Schokolade: Echtes Ergebnis der Geschäftsphilosophie
Die Bohnen für die Schokolade stammt aus der Dominikanischen Republik. Aus dem Sambirano Valley auf Madagaskar. Und aus Venezuela, Ocumare de la Costa. Rick und Michael Mast reisen jedes Jahr in die Herkunftsländer. Sie haben ihren eigenwilligen Charakter in Tafeln gegossen. Die Mast Brothers verzichten auf Zusatzstoffe wie Sojalecitin und Kakaobutter. Die Schokolade wird nur mit Kakao und Zucker hergestellt. Deshalb haben die Tafelndurchweg ein trockenes Mouthfeeling – nicht im Sinne von Adstringenz sondern von – sagen wir – Porösität. So fehlt der Schokolade so etwas „abwegiges“ wie Schmelz. Das würde sowieso nicht zu den Brüdern passen – war nicht Authentizität gerade ein Thema?
Die Brüder verbinden Authentizität mit Stil. Diese Athmosphäre, diese Achtsamkeit sind keine Marketing-Fassade. Hier fließen beste Zutaten, sorgfältiges Handwerk und nostalgische Ästhetik gekonnt zusammen. Die Schokoladen der Mast Brothers sind ein echtes Ergebniss ihrer Geschäftsphilosophie.