Shawn Askinosie war unterwegs zur Beerdigung eines nahen Verwandten. Während der Fahrt kam er ins Grübeln und am Ziel stand sein Entschluß fest: Er würde sein Leben radikal ändern. Eigentlich war er ein erfolgreicher Strafverteidiger, aber Shawn beschloß Chocolate-Maker zu werden. Heute ist er einer der besten amerikanischen Schokoladenhersteller und verbindet mit seiner Arbeit auch sehr ehrgeizige soziale Ziele.
„Mein Geschäftsmodell beruht nicht auf Barmherzigkeit. Ich möchte Nachhaltigkeit schaffen.“ So beschreibt Askinosie lapidar sein soziales Engagement. Dabei fördert er Projekte in den Ursprungsregionen der Schokolade und auch in seinem Heimatort.
Das Tableya-Projekt: Auf den Philippinen besuchte Askinosie den Ort Davao. Von hier bezieht er den Kakao einer seiner Single Origins. Beim Besuch der örtlichen Schule erfährt er, dass viele Schüler und Studenten an Unterernährung leiden. Gemeinsam mit dem Elternbeirat entwickelt er eine Idee: Auf den Philippinen wird ein heißes Schokoladen-Getränk zubereitet. Den Kakao raspeln die Einheimischen von einem gepressten Kakao-„Puck“ – Tableya genannt – ab. Der Elternbeirat produzierte die Tableyas, die zusammen mit dem Kakao in die USA verschifft werden. Dort verkauft Askinosie die Tableyas und spendet den Erlös zu 100% an die Schule. Ein gelungenes Beispiel für nachhaltige Ernährungsprogramme.
Die Chocolate-University: Studenten der Universität von Springfield lernen Betriebs- und Volkswirtschaft aus der Perspektive eines Chocolatemakers kennen. In dem Projekt, dessen Bewerber übrigens ein hartes Auswahlverfahren durchlaufen, werden den Jugendlichen Begriffe wie direkter Handel, Nachhaltigkeit und Entrepreneurship nahe gebracht. Einige Studenten, die an der Chocolate University reisen mit Askinosie nach Tenende in Tanzania. „Nicht als Businesstouristen.“ wie Askinosie betont, sondern um dort nachhaltige Projekte tatkräftig aufzubauen.
Die kleine Schokoladenproduktion
Askinosie Chocolate ist in Springfield, Missouri beheimatet. Die kleine Produktion liegt im Commercial District des Ortes – da wo die Häuser höchstens zweistöckig, die Schaufenster leer oder oft sogar vernagelt sind. Ein Ort in der Mitte der USA. Fern von New York oder San Francisco, fern von Coolness oder Fake.
Vielleicht sieht Askinosie gerade deshalb öfters über den Tellerrand hinaus – produziert Single Origin Bars von überragender Qualität, arbeitet mit anderen Enthusiasten der Branche zusammen und überrascht mit außergewöhnlichen Ideen. Beginnen wir mit der Basis von allem:
Askinosies Single Origin Schokolade
Shawn Askinosie arbeitet direkt mit den Kakaofarmern zusammen. Wie eng diese Beziehung ist, zeigt sich an den Verpackungen der Single Origins, denn da sind die Lieferanten abgebildet. Er berät und motiviert. Jedes Jahr besuchen Studenten der Chocolate-University einen Ort in Tansania. Und schließlich legt er für sie seine Bilanzen offen. Die Kakaobauern wissen genau, welche Mengen Askinosie verkauft und wieviel er verdient.
Askinosie bezieht den Kakao für seine unverfälschten Single-Origin Schokolade aus vier Regionen: Aus Cortés, Honduras. Die Sorte Arriba aus San Jose Del Tambo, Ecuador. Aus Tenende, Tanzania. Und schließlich aus Davao, Fillipinen.
CollaBARation – Schokoladen im Zusammenspiel
Diese Linie mit dem genialen Namen entwickelte Askinosie mit verschiedenen Gästen in seiner Schokoladenküche. Es sind faszinierende Foodies, die nicht minder originelle Schokoladen komponieren. Schokolade mit salzigem Lakritz. Schokolade mit einer kristallienen Textur oder mit gerösteten Hanfsamen. Es sind nicht nur Zutaten der Schokolade, sondern kleine Menüs.
Die Welt ein wenig besser machen
Askinosie Chocolate zeigt, dass auch kleine Unternehmen gesellschaftlich Einfluss nehmen können. Shawn Askinosie hat seinen Traum verwirklicht und verändert die Welt für viele Menschen zum Besseren: Bei den Bauern, die ihn beliefern und die endlich respektiert werden. Bei den Menschen in seiner Heimatstadt Springfield, die durch ihn unbekannte Facetten der Welt kennen lernen. Und natürlich bei uns Enthusiasten, die durch ihn in den Genuß einer außergewöhnlichen Schokolade kommen.